Innovationsforum "Medizintechnik" am 28. Oktober 2010 in Berlin

Borst fordert Abbau von Marktzugangshürden

Berlin – Für einen Abbau der Marktzugangshürden für innovative Medizintechnik hat sich der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH), Matthias Borst, auf dem vom Bundesforschungsministerium initiierten „Innovationsforum Medizintechnik“ eingesetzt. Vor rund 300 Gästen aus Politik, Industrie und Verbänden unterbreitete er in Berlin „Vorschläge für eine innovationsfreundliche Gesundheitspolitik“. Dazu zählte er eine transparente Entscheidungsfindung für die Kassenerstattung, angemessene Mitwirkungsrechte für Hersteller wie Patienten, eine pragmatische Verfahrensordnung sowie verbindliche Entscheidungsfristen.

Wie lange es dauert, ehe die Kassenpatienten die Vorteile innovativer Medizintechnik nutzen können, führte Borst am Beispiel des Gebärmutterhalskrebs-Screenings vor Augen: Im März 2003 vom damaligen IKK-Bundesverband beantragt, ist frühestens 2012 mit der Einführung des HPV-Tests zu rechnen – eine Zeitspanne, die insbesondere die in der Medizintechnik dominierenden kleinen und mittelständischen Unternehmen oft existenzgefährend werden könne.

Der VDGH-Vorsitzende, der für alle mitveranstaltenden Verbände BVMed, SPECTARIS und ZVEI sprach, wies darauf hin, dass das Wachstum der deutschen Medizintechnik-Industrie inzwischen außerhalb Deutschlands stattfindet. Zwar sei Deutschland „noch der Markt, der die technische Entwicklung treibt.“ Dies drohe sich aber zu ändern.

Auf dem Innovationsforum, das vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Dr. Helge Braun, eröffnet wurde, zeichnete das Ministerium die diesjährigen Gewinnerprojekte des Förderwettbewerbs aus. Darunter ist auch ein Vorhaben aus der In-vitro-Diagnostik: ein Biochip, durch den Infektionen mit Schimmel- und Hefepilzen sowie deren eventuelle Resistenzen nachgewiesen werden können. Industriepartner dieses Forschungsverbundes ist die EUROIMMUN AG in Lübeck. 

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Für den Abbau von Markthürden machte sich der VDGH-Vorstandsvorsitzende Matthias Borst
am 28. Oktober auf dem „Innovationsforum Medizintechnik“ in Berlin stark.