VDGH-Chef vertritt Diagnostica-Industrie in der American Chamber of Commerce

Der Ausschuss Gesundheitswirtschaft der American Chamber of Commerce hat sich mit einem Positionspapier zur aktuellen Gesundheitspolitik positioniert.

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Von re.: VDGH-Vorstandschef Matthias Borst, Lars Lindemann (FDP), Birgitt Bender (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) , Foto: Christian Krupp

Seine Stellungnahme „Herausforderungen der Gesundheitsversorgung – Positionen der Gesundheitswirtschaft“ präsentierte VDGH-Vorstandschef Matthias Borst als Vorsitzender des Ausschusses zunächst bei einem parlamentarischen Frühstück in Berlin  der gesundheitspolitischen Sprecherin der Bündnis 90/ Die Grünen, Birgitt Bender MdB, dem Abgeordneten Lars F. Lindemann MdB, Mitglied des Ausschusses für Gesundheit der FDP-Bundestagsfraktion und dem Wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer MdB. Ziel des Positionspapiers sei es, einen Beitrag zur Entwicklung und Zukunftsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems zu leisten, sagte Borst.

Er sprach auch als VDGH-Chef und positionierte die Diagnostica-Industrie: „Die Medizin wird immer aufwändiger, die Diagnostik immer wichtiger“, so Borst und nannte als Beispiele die Felder Prävention und Früherkennung, Personalisierte Medizin und Gensequenzierung.

Innovationen seien nicht mehr aufzuhalten, sagte Borst auch im nachfolgenden Pressegespräch, daher sei es entscheidend für die Gesundheitswirtschaft, dass ihre Industrie planen könne. Er äußerte dies vor allem im Hinblick auf die lang andauernden Entscheidungsprozesse im Bewertungsausschuss und im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). „Innovationen dürfen den Menschen nicht vorenthalten werden“, sagte Borst und nannte das Beispiel HPV-und Troponin-Test. Er erklärte, der VDGH besäße ein Vorschlagsrecht für Innovationen seiner Mitglieder beim G-BA. Das sei ein erster Schritt, aber noch lange nicht genug. „Wir dürfen zwar vorschlagen, aber ob darüber beraten wird, ist nicht garantiert“, sagte Borst. Er forderte die Politik auf, mehr Strukturen zu schaffen: „Wir erwarten nicht immer eine positive Entscheidung, aber wir brauchen eine Entscheidung, um zu planen.“

Auch im Pressegespräch  ging es um Förderung von Innovationen in der Gesundheitswirtschaft und um nötige Prozessoptimierungen in der Selbstverwaltung. Dr. Gerd Kräh, Director Government Affairs bei Lilly Deutschland GmbH, unterstützte die Forderung des VDGH-Chefs nach mehr Transparenz im G-BA: „Wir benötigen eine allumfassende Betrachtung der Gesundheitsindustrie und mischen uns ein in einen lösungsorientierten Dialog.“ Dr. Axel Wehmeier, Leiter Konzerngeschäftsfeld Gesundheit bei der Deutschen Telekom AG, machte auf die zunehmende Bedeutung der IT in Medizin und Forschung aufmerksam. „Bei uns baut sich jeder eine eigene Schnittstelle, dabei werden in der Welt Standards geschaffen, an die wir nicht den Anschluss verlieren dürfen.“ Dr. Wolfgang Dierker, Director Government Affairs & Policy bei General Electric Corporate, äußerte sich zur Bedeutung der Prävention: “Sie ist der unsichtbare Riese in der Gesundheitsversorgung.“ Es müssten vor allem Anreize für Sekundär- und Tertiärprävention geschaffen werden.

Die Veranstaltung in Bildern

Positionspapier_Herausforderungen der Gesundheitsversorgung_final (2) | pdf | 93 KB